Warum?

Weil die Reiseberichte, die während der Rallye entstanden, auf dem Main-Blog des Teams einfach nicht so gut lesbar waren, entstand folgerichtig dieser Geschwister-Blog.

Viel Spaß beim Lesen und schauen!



Dienstag, 16. Juli 2013

Vorwort

Es gibt ihn nicht, den Baltic Sea Circle.

der eigene Weg!
Der Superlative Adventure Club (S.A.C.), repräsentiert durch die Brüder Dan(iel) und Sebastian Kaerger, bietet Anreiz und Motivation für ein Abenteuer abseits von bequemen Autobahnen, Campingplätzen oder gar Hotelanlagen.
Die Ausgestaltung des "nördlichsten Abenteuers unseres Planeten" (Zitat S.A.C.) obliegt den Teilnehmern selbst.

Deshalb ist dieser Blog auch nur der ganz persönliche Reisebericht zu unserem Baltic Sea Circle im Jahr 2013.
Ein kleiner Einblick, die Spitze des Eisbergs und ein Wimpernschlag verglichen mit den unglaublichen Eindrücken von 14 Tagen Abenteuer, die sich im Kopf wie vier Wochen anfühlten.

Geschrieben mit viel Herzblut und Emotionen auf dem Beifahrersitz des treuen 124ers.

Wir danken unseren Freunden, Familien, Unterstützern, Spendern und Sponsoren für den tollen Rückhalt vor, während und nach der Reise.
Und wir grüßen die coolen Leute, denen wir auf unserem eigenen Weg begegnen durften.

Gleichzeitig möchten wir auch ein wenig ermuntern.
Habt den Mut, die eigenen Komfortzonen einmal zu verlassen. Es lohnt sich!
Charlotte & Falco






Mittwoch, 3. Juli 2013

Tag 1 > Hannover - Hamburg - Stehag am Västra Ringsjön / Schweden (735 Km)


Team Hannover vor dem S.A.C. Rallye Büro

Samstag, 15.06.2013


Wir sind in Hannover gegen 8.45 Uhr Richtung Hamburg gestartet. Direkt getrödelt haben wir nicht, aber alles braucht eben seine Zeit.

Der 124er ist souverän über die Bahn gerollt. Wenn er erst einmal Schwung aufgenommen hat, macht er den Eindruck, er sei nicht aufzuhalten.

Ein kleiner Mini Stau hat uns auf der A7 noch ein bisschen aufgehalten. Aber wer wird sich auf den ersten paar Metern wegen einer derartigen Kleinigkeit aus der Ruhe bringen lassen.


Um 10.45 Uhr erreichten wir die Schanzenhöfe in Hamburg. Eine coole Location im strahlenden Sonnenschein. Unsere Fans waren alle schon vor Ort aber noch längst nicht alle Teams. Alles richtig gemacht.

Gut gelaunte Sonic Cruiser konnten wir auch in den Arm nehmen. Die Band war bester Stimmung, der Soundcheck schon erledigt. Es fühlte sich an, als würde man alte Freunde treffen. Einfach grandios!

Zunächst checkten wir bei der Rallye Leitung ein. Dort bekamen wir neben dem gebuchten GPS Tracker unsere BSC Shirts, Aufkleber, Rallye Schilder, Bierfass (dazu später), Kaffeebecher und einen Holzscheit (dazu später).

Zurück am Wagen brachten wir zunächst die Rallye Schilder an, begrüßten Dan von den Veranstaltern und weitere bekannte Mitstreiter.

Anschließend mussten wir uns zu einem Team Briefing mit allen anderen Teilnehmern in der Brauerei "Altes Mädchen" einfinden. Eine sehr lässige Location!

Innenhof "Altes Mädchen" Hamburg

Das Roadbook ( ausschließlich englisch ) bot schon auf den ersten Blick spannende Aufgaben.

Übrigens war alles sehr liebevoll und hochwertig gestaltet. Das extra für die Rallye gebraute Summer Ale schmeckt lecker.

Allerdings können wir extra Teampunkte sammeln, wenn wir das Fass ungeöffnet zur Lofoten Party präsentieren. Also bleibt das Ding versiegelt, wir wollen schließlich gewinnen und hierfür kann man 40 Punkte ergattern. Im Vergleich zu einer Wildcamping-Übernachtung, für die man nur 10 Punkte bekommt, eine ganze Menge.

Sonic Cruisers

Nun spielten endlich die Bands. Die Cruiser hatten einen tollen Auftritt. Gänsehaut bei unserem Song und Catches off-stage-performance!



Startlocation des BSC 2013

Anschließend wurden die Motoren angelassen und die GPS Tracker in Betrieb genommen.

Im 30 Sekunden-Abstand starteten die Teams in der Reihenfolge der Startnummern.

Wir haben übrigens die 12.

Für einen kurzen Moment wurden wir dann noch in Hamburg von Friddel und Seffan eskortiert, als wir erfreut feststellten, dass wir am ersten Tag tatsächlich noch Autobahnen benutzen dürfen.

Also los, auf Richtung Schweden. Als "Stage 1" war laut Roadbook Malmø ausgerufen.

Kurz nach Verlassen Hamburgs ging dann wettertechnisch die Welt unter. Und dieses Wetter sollte sich sehr lange halten.

Die erste Tagesaufgabe lautete, einen Wikinger auf die Motorhaube des Autos zu setzen und das ganze vor der Kulisse eines Wikinger Bootes oder einer Wikinger Behausung zu fotografieren.

Wir interpretierten einen Hinweis aus dem Roadbook (falsch) und entschieden uns gegen den Besuch eines Wikingerdorfes in Schleswig Holstein.

Das konnte uns als Team aber nicht beunruhigen. Wir wollten unterwegs improvisieren und eine andere Lösung abseits des Rudels finden.

Am Roadbook befand sich übrigens eine blaue Büroklammer, die es noch in sich haben soll.

Eine durchgängige Challenge der besonderen Art verbindet sich damit. Wir sind aufgefordert, in jedem Land einen Tauschhandel durchzuführen. Es gelingt noch in Deutschland die Büroklammer gegen ein nagelneues ebenfalls blaues Feuerzeug einzutauschen.

Wir fahren durch das Unwetter und erfahren bei einer Pinkelpause, dass es im Hafen von Roskilde ein Wikinger Museum geben soll.

Gut, das Museum wird dann schon geschlossen sein, aber unser Zwischenziel ist nun Roskilde.

Dort treffen wir im Hafen auf den dänischen Messerschmied Jan Gløck, der legitimer Nachfahre der Wikinger ist, sich auf unser Auto setzt und uns sogar seinen Parkplatz zur Verfügung stellt, damit wir im Hintergrund ein Wikingerboot- und Zelt abfotografieren können. Dänen lügen nicht und sind darüber hinaus freundlich und kommunikativ.

Ein Vikinger auf Chickforce1

Die Tagesaufgabe ist damit erledigt. Bei dem sich anschließenden Tankstopp, wir haben jetzt so ca. 650 Km geschafft, tausche ich das blaue Feuerzeug gegen einen sehr coolen Doppelkopfhöreradapter von Coca Cola. Alles ist im Fluss!

Wir nehmen unser Abendessen bei einer sehr bekannten weltweit operierenden Fastfoodkette ein und entschließen uns noch ein paar Kilometer zu machen. Malmø reicht uns nicht. Es ist jetzt sonnig und wir sind fit.

Ebenfalls steht für uns fest, dass wir schon in der ersten Nacht die Komfortzonen verlassen wollen. Wildcampen wird unsere Wahl für die nächsten 10 Punkte sein.

Erwähnenswert ist aus unserer Sicht noch, dass die Straßen ab Dänemark einfach nur genial sind. Allerdings hat das auch seinen Preis. Wir sind komplett auf dem Land- und Brückenweg unterwegs und berappen am ersten Tag ca. 80,00 Euro Maut.

Zwischen zwei kleinen Seen kurz vor Höör, finden wir am Ufer des Västra Ringsjön einen verlassenen Parkplatz mit Plumps-Klo.

Von einem Schild mit der Aufschrift "Camping verboten" lassen wir uns nur kurz verunsichern. Wir campen ja nicht, wir parken nur.

Jetzt geht der Plan des Packmeisters auf. Die ZARGES Boxen kommen auf das Dach, das übrige Gerödel auf die Vordersitze und die Klappstühle an den Strand.

Wildcamping am Västra Ringsjön
 
Gegen 22.00 Uhr saßen wir mit einem Glas Rotwein in der Dämmerung und waren rundum zufrieden mit dem Tag. Na ja, nicht ganz, die Filme der GoPro ließen sich nicht auf das Netbook laden. Da kümmere ich mich morgen.

Es sind auch schon eine Menge schöne Fotos entstanden. Das wird ein abendliches Ritual, das (Aus-)sortieren.

Dieser Bericht entstand übrigens erst am zweiten Tag der Reise, während der Fahrt, getippt auf dem IPad.

Wer Rechtschreibfehler findet darf sie behalten :-) Bis morgen, oder so ...
Bild des Tages 1 - Brücke auf der E22 in Schweden




















 
Anfahrt Hannover - Hamburg
Stage 1


 
Höhenprofil und Geschwindigkeit - Anfahrt
Höhenprofil und Geschwindigkeit - Stage 1

Tag 2 > Stehag - Björndammen / Schweden (570 Km)

Sonntag, 16.06.2013 

In der Nacht hat es stark geregnet. Gegen 08.00 Uhr sind wir aufgestanden und haben den Wagen wieder eingerödelt.
Angesichts der klatschnassen ZARGES Boxen, entschließen wir uns dazu ab sofort mit beladenem Dach weiterzufahren.



Die ZARGES Boxen reisen ab sofort auf dem Dach mit

Das wird uns bei den nächsten Stopps entlasten. Die Gurte halten, was sie versprechen und auf geht es nach Höör.
Am Wegesrand sehen wir ein anderes Team, das bei einer alten Mühle übernachtet hat.

In Höör finden wir einen großen Supermarkt, der auch Sonntags geöffnet hat und ein übersichtliches Frühstücksangebot bietet.

Nein, ein Hot Dog soll es nicht sein, wir wählen die superleckeren Pancakes mit reichlich Sahne und Erdbeermarmelade.

Die Morgentoilette erledigen wir in einer sehr geräumigen Toilettenanlage. Das passt, wir sehen wieder frisch aus und der Tag kann beginnen.

Technischer Support von Benni vom Team Krähenfüße

Vor der Abfahrt treffen wir auf dem Parkplatz das Team Krähenfüße. Kurzer Abgleich der Tagesplanung und Benni kann das Rätsel auflösen, wie man die Spanngurte der Dachrailing auch wieder löst.

Das erste Ziel ist die Erledigung der Tagesaufgabe. Findet den IKEA Store, der am dichtesten an der Geburtsstadt des IKEA Gründers gelegen ist.

Wir peilen Älmhult an, die Geburtsstadt von Ingvar Kamprad. Dort gibt es auch direkt einen IKEA Store.


Pilgerstätte für Möbelbastler


Dort angekommen nutzen wir die Gelegenheit um Zubehör für eine kommende Foto- Challenge zu kaufen. Wir verlassen IKEA mit einem Sack voller Plüschtiere und zwei Orgakisten für unsere Schuhe, die ab sofort die Nächte im Freien verbringen werden.

Bei IKEA treffen wir einige P3 Teams, eine Truppe aus der Schweiz und Peter, der nach der plötzlichen Erkrankung seines Teamkollegen die ganze Reise allein angetreten ist.

Wir starten nach Kaffee und Kuchen mit dem Tagesziel Uppsala. Das erinnert an die Millennium Trilogie und der Wetterbericht verheißt für dort reichlich Sonne und warme Temperaturen.

Schweden bietet weites Land, tolle Straßen und mittlerweile auch Sonne. Entspanntes cruisen auf komplett einsamen Straßen.

In Oskarshamn nehmen wir am Nachmittag unsere erste vernünftige Mahlzeit ein. Ein Tauschhandel mit der asiatischen Restaurant Crew und ein paar Einheimischen scheitert an Verständigungsproblemen. Ich glaube, die haben angenommen, wir wollten unseren Kopfhöreradapter gegen zwei warme Mahlzeiten eintauschen. 



Analoge Routenplanung und Besprechung mit anderen Teams


Übrigens hier unser erster Stopp an der Ostsee!

Tagsüber treffen wir bei diversen Stopps immer mal wieder auf andere Teams. Durchweg scheinen das alles ganz coole Leute zu sein. Man spürt beständig eine Solidarität untereinander. Alle versuchen sich gegenseitig zu unterstützen. Bei einem zweiten Treffen mit Benny vom Team Krähenfüße beseitigt er meine Sorgen bzgl. der zickenden GoPro. Die bisherigen Clips lassen sich auf seinem Macbook auslesen. Benni soll übrigens professioneller Kameramann sein.

In der schwedischen Pampa hält mit uns auch ein großer Reisebus an einer Tankstelle an.

Ein schwedisches Pärchen mittleren Alters nimmt nicht den Weg der Mitreisenden zur Toilette sondern stürmt schnurstracks auf Chickforce 1 zu, umkreist den Wagen und schießt Fotos.

Wir kommen in ein Gespräch und es stellt sich heraus, dass die beiden erst vor wenigen Wochen Teams der Allgäu Orient Rallye in Istanbul sahen und nun dachten, wir würden alle eine Weltreise unternehmen.

Wir klären auf, verteilen Quartettkarten und machen die beiden mit einem Tauschhandel glücklich. Für den Kopfhöreradapter bekommen wir einen Universal Extra-Akku für Smartphones.

Auf dem gleichen Parkplatz komme ich noch mit einem schwedischen Kollegen, einer Motorradstreife, in's Gespräch.

Er will mir später noch schwedische Ärmelabzeichen zuschicken und freut sich über die Rallye.

Zwischendurch scheitert der Plan, eine Flasche Schwedisch Bitter für die morgige Tagesaufgabe zu kaufen. Alkohol gibt es hier nur in speziellen Shops, die Sonntags geschlossen habe

Wir stimmen uns mit zwei anderen Teams ab und entscheiden uns für eine kleine Fährverbindung ca. 150 Km vor Uppsala.


Bild des Tages 2 - Fähre bei Skenäs

Wir warten eine ganze Weile auf das Übersetzen und entschließen uns nach der Überfahrt ca. 100 Km vor Uppsala einen wilden Campingplatz zu suchen.

Wir wollen noch bei Sonnenlicht ein Abendessen zubereiten.

Auf einem privaten Grund werden wir fündig. Eine wunderschöne Stelle an einem See.

Wir verhalten uns ruhig, verzichten darauf andere Teams zu uns zu lotsen und hoffen auf verständnisvolle Grundbesitzer.

Keine Menschenseele kümmert sich um uns, dafür aber die Mücken. Wir haben Gelegenheit das Care Plus zu testen. Okay, sich ein Lösungsmittel in das Gesicht zu schmieren ist schon ein wenig spooky aber das Zeug wirkt!

Wir bereiten Chilli auf unserer Campingküche zu. Es gibt Brot und Takkos. Der Rotwein aus dem Mocavino rundet die Sache ab.


Wildcamping mit grandioser Kulisse

Zufrieden sitzen wir in der schwedischen Einsamkeit und schauen über den See um zu staunen, dass die Sonne auch gegen 23.00 Uhr irgendwie scheinbar immer noch zu sehen ist. Offizieller Sonnenuntergang war gegen 22.00 Uhr aber es ist noch verdammt hell.

Morgen werden wir übrigens für die nächsten Tage vorerst den letzten Sonnenuntergang genießen können. Dann wird es für eine ganze Weile hell bleiben.



 
Stage 2
 
Höhenprofil und Geschwindigkeiten Stage 2

Tag 3 > Björndammen - Nordmaling / Schweden (753 Km)

Montag, 17.06.2013

Wir haben super geschlafen und sind schon um 07.00 Uhr aufgestanden.
Die gestrige Entscheidung für einen frühen Stopp muss heute kompensiert werden.
Stage 3 ist Umea und das liegt in weiter Ferne!



Frühstück

Für die üblichen Morgenrituale nebst Rühreifrühstück, Mestemacher-Schnitten und Instant Kaffee brauchen wir schon so 90 Minuten, die sich aber als routiniert und eingespielt anfühlen.
Die Trangia Küche ist echt klasse und bewährt sich tatsächlich im Echteinsatz.

Wir verlassen die traumhafte Seelandschaft gegen 08.30 Uhr mit dem unglaublichen Drang nach einer brauchbaren Dusche.

Wir fahren Rtg. Uppsala und geraten in Enköping erstmals in Schwierigkeiten, was das Vermeiden von Autobahnen angeht.
Dank grandioser Navigationsleistung von Charlotte sind wir aber wieder sehr schnell auf der richtigen und legalen Route.


Besprechung mit dem BAMF Team

In Uppsala treffen wir auf das international besetzte BAMF Team. Wir verabreden locker eine gemeinsame Strecke und ich trenne mich von meinem Netbook. Unser Spannungswandler verweigert sich. Die BAMF Leute werden für mich laden.

Wir haben uns für die Küstenstraße entschieden und machen in Östhammar eine Stunde Pause um uns ausgiebig zu putzen. Neue Menschen treten aus den Duschkabinen in das grelle Sonnenlicht.

Das nächste Etappenziel ist Gävle. Dort soll endlich die Flasche Schwedisch Bitter für eine Baltic-Flaschenpost her. In die Post soll noch eine bestimmte Postkarte.
Wir recherchieren, dass das Bitter Zeug gar kein Schnaps, sondern eher ein magenfreundliches Drogerieprodukt ist und werden nach einigem hin und her in Gävle fündig.



Holzhäuser in Hudiksvall

Gegen 17.30 Uhr erreichen wir Hudiksvall und scheitern kurz vor Ladenschluss an der Postkartensuche. Auf der Karte soll ein Elch, eine Blondine, ein Holzhaus und ein Murmeltier abgebildet sein. Eines der vier Motive kann als Joker gestrichen werden.

Swedish Bitter und Postkarten-Collage


Viel später werden wir bei einem Tankstopp eher zufällig fündig. Wir basteln während der Fahrt anschließend aus drei unterschiedlichen Postkarten die gewünschte Collage. Mit Nagelschere und Klebestift entsteht ein kleines Meisterwerk!

Über Sundsvall (19.00h) geht es an der Küste weiter nach Örnsköldsvik (22.30h) und von dort Richtung Umea.

Wir sind wild entschlossen, heute das Tagesziel zu erreichen. Durch die Fahrerwechsel ist das lange Fahren kein Problem. Die Sonne sticht weiterhin in die Augen, kaum zu glauben.


the sun is shining

Wir beschließen auch spätestens ab heute die regulären Tageszeiten zu ignorieren. Bei Licht fällt das leicht.

Wir schlafen, wenn wir müde sind, basta!

Ca. 40 Km vor Umea biegen wir Richtung Küste ab und finden fast traumwandlerisch wieder ein sehr geniales und verlassenes Privatgrundstück.

Perfekt für zwei Teams geeignet. Wir bauen erstmals unser Tarp auf und haben ein kultiges Nudelessen mit den BAMF Jungs. Thomas (Deutschland), Ferris (Holland), David (Belgien) und Bryan (USA).

Es wird ein sehr lustiger Abe..., äh Nacht... egal!


Nudelessen unter dem Tarp



BAMF, so lerne ich heute, steht für das Geräusch, das entsteht, wenn ein 850er Volvo auf einen Elch trifft.

Irgendwann stellen wir unter Gelächter fest, dass es irgendwie schon wieder noch heller wird. Ab in's Bett!





Bild des Tages 3 - Bahnhof in Hudiksvall
 




















 
Stage 3



Höhenprofil und Geschwindigkeit - Stage 3

Tag 4 > Nordmaling / Schweden - Fauske / Norwegen (651 Km)

Dienstag, 18.06.2013

Die kleine Party mit den BAMF Jungs wirkt sich aus. Wir werden erst um 9.00 Uhr wach und spulen das Morgenprogramm ab. Es gibt Heinz Beans vom Trangia Kocher.

Die Sonne brennt schon sehr ordentlich und uns wird bewusst, dass wir beim nächsten Stopp einen Schattenplatz suchen müssen.

Nach dem Frühstück erscheint eine unglaublich aggressive Mückenfrühschicht und frisst uns auf.



Swedish Bitter Flaschenpost


Das Erledigen der Flaschenpost am Wasser wird zur Qual. Wir packen sehr schnell und verlassen den Ort gegen 10.45 Uhr.

Kurz hinter Umea zeigen uns die Schweden, dass sie auch Baustellen können, ein kleiner Stau hält uns auf.

Schon am gestrigen Tag hatten wir die Zutat für die Tagesaufgabe organisiert.

Vergammelter Fisch in Dosen. Das soll hier eine Spezialität sein aber mörderisch stinken.
Die Dose grinst uns förmlich an, denn das Roadbook verlangt die Öffnung und den Transport dieser Fracht über 200 dokumentierte Kilometer.


Bryan (Team BAMF) - Hero of the Day

 Umea passieren wir gegen 11.20 Uhr und irgendwo auf der Strecke nach Skelleftea halten wir an einer Raststätte um mit der Tagesaufgabe zu beginnen.

Das was sich dann abspielt, lässt sich mit Worten kaum beschreiben.
Die Vorstellung, dass es Menschen gibt, die dieses Zeug essen, verursacht bei mir noch immer einen Würgereiz.
Bryan vom Team BAMF opfert sich und öffnet die Fischdose mit einem Leatherman Tool.

Die gammelige Ladung spritzt aus der Dose und ein mörderischer Gestank verbreitet sich mit dem Wind auf der gesamten Raststätte.

Weil er jetzt sowieso komplett kontaminiert ist, bietet Bryan an, unsere Fischdose ebenfalls zu öffnen. Später verleihe ich ihm dafür einen selbst gebastelten Orden für den "Hero of the Day". Es ist einfach unvorstellbar, was dieses Zeug für einen Gestank verbreitet.

Wir finden eine verträgliche Lösung für den anschließenden Transport. Eine Plastiktüte und Panzerband spielen dabei eine entscheidende Rolle.

Wir biegen Richtung Inland und der Norwegischen Hafenstadt Bodø ab, rollen unsere 200 Km dahin und sehen zu, dass wir diese ekelhafte Fracht wieder loswerden.

Ich rufe jedem Schweden Touristen zu: "Macht einen großen Bogen um eine Konserve namens Surströmming!"

Auf der einsamen Strecke bewundern wir die langsam wechselnde Vegetation und stellen ein Foto der S.A.C. Webseite nach.



Bild des Tages 4
Ständig halten wir Ausschau nach Elchen. Die schaffen es, bis auf eine einzige zierliche Elchdame, sich zu verstecken. Dafür treffen wir aber auf diverse Herden Karibus, die teilweise unerschrocken auf der Straße stehen.

Spontan biegen wir von der Straße in Richtung ein Ziegenfarm ab.



Die Ziege wollte überzeugt werden
Das ganze Abenteuer bringt einen Vorgeschmack auf unbefestigte Straßen. Nach vielen Kilometern staubiger Piste, überzeugen wir die Ziegenfarmer uns einen Ziegenbock hinter das Steuer unserer Rallye-Autos zu locken.

Eine Foto-Challenge ist damit erledigt und wir hinterlassen wohl etwas verstörte und kopfschüttelnde Schweden.



was tut man nicht alles für eine Foto-Challenge

 Zurück zur Hauptroute, der E95 Richtung Nordwesten.
Um 21.20 Uhr erreichen wir auf der verlassenen Strecke den Polarkreis für eine Fotosession.
Gegen 22.00 Uhr stehen wir bei knapp 5 Grad vor einem Stein an der norwegischen Grenze.



Norwegische Grenze



Wir durchfahren eine atemberaubende Berglandschaft. Schneebedeckte Kuppen mit tollen Wolkengebilden im gleißenden Sonnenlicht. Einfach der Wahnsinn, man möchte alle paar Meter für Fotos anhalten.


Um 23.30 Uhr stehen wir dann bei Fauske vor einer gesperrten Brücke und geben unseren Plan auf, Bodø noch vor der Nachtruhe zu erreichen.

Wir sind geschafft und haben Hunger. In unserem Rücken liegt ein Campingplatz an der Sraße. Da bauen wir auf und fassen den Plan, um 6.00 Uhr wieder aufzustehen um uns für die Lofoten Fähre um 10.15 Uhr rechtzeitig anstellen zu können. Wir haben ja keine Passagen gebucht und wollen unbedingt den Wasserweg auf dieser Seite nehmen.

Es locken eine Lofoten Querung und entspannte Stunden auf der Fähre.
Stage 4
Höhenprofil und Geschwindigkeit - Stage 4
Nach einem Nudelgericht mit Rotwein schlafen wir ein paar Stunden. Die Sonne ist erstmals nicht untergegangen!
 Team Hannover am Polarkreis

Tag 5 > Fauske - Hov / Norwegen Lofoten (278 Km)

Mittwoch, 19.06.2013

Die Lofoten rufen mit der Motto Party "Rough Guy - Nature Girl"!

Auf geht's, wir stehen um 6.15 Uhr auf und sind eine gute Stunde später in Bodø am Fähranleger.
Platz 6 auf Reihe 1 der Fahrzeuge, die nicht reserviert haben. Mal schauen, ob wir mitgenommen werden.


Bodø - Fähranleger zu den Lofoten


Einfahrt in den Bauch der Fähre

Ab 09.00 Uhr beginnt das Leben am Fähranleger. Es gibt Kaffee und die gesamte P3 Meute taucht auf.
Wir zahlen umgerechnet rund 100 Euro für das Auto und zwei Passagiere.

Dafür gibt es aber auch Komfort an Bord. Wir frühstücken, sitzen in super bequemen Liegesesseln, haben Steckdosen zum Laden verschiedener Devices kostenloses WLan und holen ein wenig Schlaf nach.

Mit einer durchschnittlichen Geschwindigkeit von 35 kmh benötigt die Fähre rund drei Stunden bis zum Anleger in Sørvågen auf den Lofoten.

Wir nutzen den Abstellplatz des Rallye Autos im Bauch der Fähre für eine weitere Foto-Challenge (hide your car in a photo) und rollen anschließend an Land.

Leichter Regen empfängt uns bei erstaunlich milden Temperaturen und wir fahren mit dem BAMF Team erst einmal Richtung Å (sprich Oh), die Stadt mit dem kürzesten Namen.

sprich: "Oh"

Dort kaufen wir für die abendliche Grillparty ein.

Die Lofoten begeistern mit traumhaften zerklüfteten Landschaften mit malerischen Foto Hot Spots am Wasser.

Wir bestaunen die Trockenfischanlagen und wundern uns, warum die Möwen dort nicht zuschlagen. Der Fisch wird einfach im Freien getrocknet.


Trockenfisch(-"anbau")
 Am westlichsten Zipfel der Lofoten entere ich kurzerhand einen österreichischen Reisebus und überrede gut 30 Touristen, den Bus zu verlassen um sich im Halbkreis mit erhobenen Daumen um unser Auto zu gruppieren. Damit erfüllen wir eine weitere Foto-Challenge und die Truppe findet das richtig witzig. Wir verteilen Quartettkarten, erzählen ein bisschen über die Rallye und fahren mit vielen guten Wünschen im Gepäck weiter um die heutige Motto-Party-Location zu finden.


Daumen hoch für das Team Hannover
 Die Strecke ist traumhaft und die Lofoten sind einfach nur lässig und entspannt.

weitläufiger Strand - zum Baden leider zu kalt

Die geschwungenen Straßen lassen eine durchschnittliche Geschwindigkeit von nicht mehr als 60 kmh zu. Wir queren den Südzipfel der Lofoten und benötigen für ca. 150 km den restlichen Tag. Immer wieder halten wir für Fotos an.


Um 17.50 Uhr erreicht Chickforce 1 im Bereich Hov die Party Location auf einer riesigen Wiese direkt am Strand.

Wir ergänzen das Motto "Rough Guy & Nature Girl" nun mit dem Kodex "what happens in Hov stays at Hov" und überlassen die nächsten Stunden der Phantasie des Lesers.



Es sei aber gesagt, dass es ein riesiges Lagerfeuer am Strand gab. Bei Tageslicht war das sehr surreal.





Bild des Tages 5




Stage 5

Höhenprofil und Geschwindigkeit - Stage 5